Verletzungen beim Bouldern vorbeugen und vermeiden

Typische Boulderverletzungen an Bändern, Sehnen, Gelenkkapseln und Gelenken oder Muskeln: Das kannst du vermeiden, wenn du ein paar Tipps beherzigst! Außerdem: Bilderanleitung zum richtigen Tapen kleiner Verletzungen und zum Einsatz des Tapes zur Stabilisierung von Gelenken.

Verletzungen können auch beim Bouldern auftreten, erst recht dann, wenn du es beim Training übertreibst. Richtiges Aufwärmen und anschließendes Dehnen der Muskeln, Bänder und Sehnen ist daher ein absolutes Muss. Wichtig: Du solltest bei deinem Training oder beim Bouldern immer selbst einschätzen, wie weit du gehen kannst und auf die Signale deines Körpers hören, um nicht unnötige Verletzungen zu riskieren.

Fang also lieber langsam an, klettere leichte Boulderrouten zum Einstieg und steigere dann allmählich die Intensität, um deinen Körper nicht direkt am Anfang zu überanspruchen. Und sollte ein Boulderproblem unlösbar erscheinen, frag am besten deine Kletterfreunde, ob sie dir den Knackpunkt vorklettern.

Jeder nutzt einen anderen Kniff, und so erscheinen verfahrene Situationen dann oft plötzlich ganz logisch. Und passiert es doch einmal, findest du hier ein paar Tipps, wie du weniger schlimme Verletzungen direkt verarzten kannst.

Verletzungen an Sprunggelenk & Knöchel beim Bouldern

Wenn du kontrolliert aus mäßiger Höhe abspringst, achte darauf, dass niemand unter dir ist und du auf keiner Kante oder einem Zwischenstück der Matte landest. Denn beim Bouldern zählen Sprunggelenke, Knöchel und Bänder zu den am häufigsten betroffenen Körperteilen, falls es zu einem unkontrollierten Abflug aus der Wand kommt.

Wirst du in einer kniffligen Route zum Beispiel nicht korrekt gespottet und dein Körperschwerpunkt beim Fallen nicht korrigiert, kann die Landung auf einer Bouldermatte oder dem Crashpad unangenehme Folgen haben. Landest du nämlich seitlich verlagert oder nur einem Fuß, begünstigt die weiche Oberfläche der Bouldermatte das Umknicken.

Überdehnungen, Bänderriss und im schlimmsten Fall ein Knochenbruch können die Folge sein. Deshalb solltest du darauf achten, dass dein Kletterpartner beim Spotten nicht abgelenkt ist und beim Absichern mit den Händen grundlegende Regeln beachtet. Tipp: Die Stabilität deines Tritts und deiner Knöchel kannst du mit einem Balanceboard trainieren

Muskel- und Bänderprobleme beim Bouldern

Gerade weil das Bouldern so bewegungsintensiv ist und der gesamte Körper zum Einsatz kommt, sind Verletzungen ohne entsprechendes Aufwärmen oder Dehnen vorprogrammiert. Vor allem das Klettern aus dem „Kalten“ heraus birgt enorme Risiken, da die über deinen gesamten Körper verteilten Muskelfasern und Bänder gerade zu Beginn noch verkürzt sind. Wenn du also ohne entsprechende Vorbereitungen einfach loslegst, können diese im schlimmsten Fall sogar reißen. Auch die Gelenke brauchen ihre Zeit, um richtig in Gang zu kommen. Beginne deine Bouldersession daher immer mit der nötigen Ruhe und Gelassenheit, wärm dich intensiv auf und dehne dich vor, nach und auch zwischen den einzelnen Übungen. Wenn du diese Details berücksichtigst, kannst du Blessuren zumindest vorbeugen. Um Verletzungsprävention geht es auch im Interview mit Martin Schlageter, Kletter-Phsyio des DOSB

Hautverletzungen beim Bouldern

Gerade beim Reibungsklettern oder beim Bouldern an scharfkantigem Gestein kann es vorkommen, dass die oberen Hautschichten an den Fingerkuppen und der Innenhand verletzt werden.

Eine ziemlich schmerzhafte Angelegenheit, wenn du diese Wunden nicht entsprechend versorgst. So geht das „Selbst-Verarzten“:

Tape-Verband

Mithilfe von Fingertape kannst du an besonders beanspruchten Körpergelenken eine Art Stützkorsett fixieren, um die Bänder, Sehnen und Kapseln zu entlasten.

Hier eine kurze Anleitung dazu:

Nahaufnahme von 2 Händen. Ein legt sich ein Wundpad an einem Finger an.
Das Wundpad wird an der Hand fixiert.
Die Finger eines Boulderers werden mit weißem Fingertape getaped.
Finales Fixieren des Fingers mit Fingertape.