Die verschiedenen Kletter Arten

Sich mit den Besten zu messen, gegen die Schwierigkeiten der Kletterwand oder gegen die Zeit, das sind die Herausforderungen, die ein Wettkampfkletterer sucht. Es geht hier nicht mehr um ein Naturerlebnis, da das Wettkampfklettern fast ausschließlich an künstlichen Wänden in der Halle stattfindet.

Welche Disziplinien gibt es beim Wettkampfklettern?

Das Wettkampfklettern unterteilt sich in drei verschieden Disziplinen, dem Lead- oder auch Schwierigkeitsklettern, dem und dem Speedklettern. Für alle Disziplinen werden auf nationaler und internationaler Ebene organisiert, hierzu zählen auch Weltcup und Weltmeisterschaften für Damen und Herren im Junioren wie Senioren Bereich. Der internationale Sportkletterverband (IFSC) kämpft seit Jahren darum, das Wettkampfklettern olympisch zu machen, mit guten Aussichten für die Sommerspiele 2020 in Tokio.

Wo liegen die Unterschiede beim Wettkampfklettern und wer ist der Sieger?

Fangen wir beim Speed an, denn da geht es schlicht und einfach darum am schnellsten eine 10 bis 15 Meter hohe Speedroute im direkten Vergleich mit dem Kontrahenten zu bewältigen. Die technisch nicht all zu schweren Routen haben festgelegte Griffabfolgen, was offiziell anerkannte Rekorde ermöglicht. So liegt der deutsche Rekord bei den Herren über 10 Meter bei 5,66 Sekunden.

Ganz anders das Schwierigkeitsklettern, kurz LEAD. Hier gewinnt der, der am höchsten klettert. Dabei sind die Routen sturzfrei im Vorstieg zu besteigen, das bedeutet die Athleten haben fünf Minuten Zeit, um sich die Route einzuprägen. Im Gegensatz zum Boulder sind die Sportler an den bis zu 18 Meter hohen Wänden am Seil und müssen beim Klettern jede Zwischensicherung einhängen.
Der Sieger beim Bouldern ist der, der die meisten vorgegebenen Boulder mit den wenigsten Versuchen klettert, wobei der Athlet bekanntlich auf Absprunghöhe klettert und im Falle eines Sturzes durch ein geschützt wird.

Berühmte & berüchtigte Wettkapmfkletterer

In Deutschland hat besonders Stefan Glowacz das Wettkampfklettern populär gemacht. Den mehrfachen Sieger des Rockmaster in Arco (Italien), dem vielleicht bekanntesten Kletterevent der Welt, findet ihr hier im Porträt.
Sportklettern ist nicht nur Wettkampf– oder Breitensport, nein es ist ein ganzes Lebensgefühl. Was also ist Sportklettern? Es entspringt dem Freiklettern und gilt als die weltweit meist ausgeübte Disziplin im Bergsport. Jedoch muss man hier zwischen verschiedenen Arten des Sportkletterns unterscheiden.

Welche Disziplinen gibt es beim Sportklettern also?

Maßgeblich sprechen wir von drei Arten:

  • dem Schwierigkeitsklettern,
  • dem Bouldern und
  • dem alpinen Sportklettern.

Es gibt entscheidende Unterscheidungsmerkmale, auch wenn alle drei Disziplinen einige Gemeinsamkeiten aufweisen. Was alle verbindet ist, dass es hier beim Klettern nicht darum geht, den Gipfel zu erklimmen, die Ziele sind andere – auch wenn das alpine Sportklettern einzig in der freien Natur ausgeübt wird. Dies erfordert beim Athleten zusätzlich alpines Wissen wie Wetterkunde, was wiederum bewirkt, dass der reine Schwierigkeitsgrad weniger gewichtet ist.

Worin unterscheiden sich die Kletterdisziplinen noch?

Bei allen drei Varianten geht es vordergründig darum, eine Sportkletterroute unter verschiedenen Voraussetzungen und unterschiedlichen Zielvorgaben zu durchsteigen. Dabei ist ein wichtiges Merkmal des Boulderns, dass die Routen kurz und ausschließlich in Absprunghöhe sind.

Wie das Bouldern kann auch das Schwierigkeitsklettern sowohl In- als auch Outdoor betrieben werden wobei die Routen mit einer Länge zwischen 10 und 30 Meter meist etwas länger sind. Der Einsatz von Seil und Haken ist im Gegensatz zum Bouldern üblich, dient aber lediglich der Sicherung und nicht zur Fortbewegung.

Verschiedene Stile und Ziele beim Sportklettern

Egal welche Disziplin geklettert wird, wichtig ist, dass der Athlet sich Ziele steckt. So muss beim Rotpunktklettern die Route in einem Zug, dementsprechend auch ohne Sicherungshilfen geklettert werden.

Darüber hinaus gilt für die On-Sight Variante, dass die Begehung beim ersten Versuch erfolgreich sein muss. Klettert man eine Route nach Beobachtung eines anderen Athleten und holt sich zudem noch Tipps, wird dies als Flash-Begehung bezeichnet. Bei der Rotkreuz-Variante wird der Kletterer von oben gesichert, dies trifft also nicht beim Bouldern zu.

Wir stellen euch hier das Kletter mit Wandriss (schmaler Felspalt) vor, das Bouldern mit der Tritttechnik Reibung (wenn Tritte fehlen) und die Technik des Verscheidungsklettern (wie man den Körper in einer Ecke aufspreizt).

Bouldern ist technisch sehr anspruchsvoll. Wie bei der Disziplin Sportklettern kämpfst du mit verschiedensten Herausforderungen. Leichte Routen führen oft nur vertikal eine Wand hinauf: Der Schwierigkeitsgrad definiert sich dabei über die Bouldergriffe.

Manchmal muss man beim Bouldern aber kreativ Griffmöglichkeiten überhaupt erstmal erkennen, sich beim Treten voll auf die Reibung der Schuhsohle verlassen oder den Körper athletisch-geschickt verrenken. Genau deswegen macht Bouldern so viel Spaß!

Rissklettern

Beim Rissklettern, im Fachjargon auch Piazen genannt, greifst du mit deinen Fingern in eine schmale Felsspalte. Dann hängst du dich mit deinem Körpergewicht nach hinten und drückst dich mithilfe deiner Füße von der Kletterwand ab. Um voranzukommen, schiebst du dich in der Spalte dann Stück für Stück nach oben, was auf Dauer recht kräfteraubend sein kann.

Reibungsklettern bzw. Klettern auf Reibung

Bleibt noch die Reibungskletterei, bei der eine Route (fast) keine greif- oder antretbare Bouldergriffe aufweist. Deshalb kommt es vor allem auf eine gute Tritttechnik an. Anstatt deine Zehen auf einem Bouldergriff zu platzieren, nutzt du die komplette Sohle deines Kletterschuhs. 

Dadurch findest du auf der rauen Oberfläche eines Slopers oder einer planen Fläche der Kletterwand dennoch Halt. Da braucht es in der Tat manchmal etwas Selbstvertrauen. Aber am besten probierst du es einfach selbst einmal aus.
Darstellung der Fussstellung beim Reibungsklettern an einer Felswand.

Verschneidungsklettern

Auch beim Verschneidungsklettern geht es nicht frontal eine Wand hinauf. Stattdessen musst du bei den meisten Zügen deinen Körper stützen, wegdrücken und ausbalancieren. Körperspannung ist hier das A und O. So kommt es viel weniger auf Finger- und Armkraft an, da du beim Verschneiden deutlich weniger auf Zugbelastung boulderst.

Vielmehr stützt, stemmst und verkeilst du dich zwischen einzelnen Griffen und verlagerst geschickt deinen Körperschwerpunkt, um ein Boulderproblem mit möglichst wenig Kraftaufwand zu lösen. In diesem Zusammenhang kommt auch das Manteln als Klettertechnik zum Einsatz. Dabei versuchst du dich mithilfe eines Fußes sowie deiner Hände auf eine höhere gelegene Kante zu drücken, um dann mit Schwung nach oben zu gelangen.