Tourenski Beratung 

Tourenski-Beratung: Abfahrts-Tourer, Allrounder oder Aufstiegs-Tourer? Wir geben dir die Infos zur Hand, die du für die Wahl des richtigen Skis brauchst.
 
Ob Gipfelstürmer mit Rennoutfit oder Powder-Freak auf der Suche nach der frischen Pow-Line, es gibt mittlerweile für jeden die richtige Tourenski-Ausrüstung. Doch wer die Wahl hat, hat die Qual. Wir wollen ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Dazu versuchen wir, unsere eigenen Erfahrungen beim Tourenski-Kauf mit dir zu teilen, um dir die Auswahl zu erleichtern.

Tourenski – So findest du deinen Ski

Der Tourenski ist mehr als nur ein Teil der Skitourenausrüstung. Du musst dich auf deinen Tourenski verlassen können. Er ist dein Begleiter bergauf und bergab. Er hilft dir große Gipfel zu erklimmen und wundervolle Abfahrten zu genißen. Dein Tourenski muss zu dir und deinen Vorlieben passen. Doch wie findest du das heraus ohne ihn vorher zu testen?

Das ist tatsächlich schwierig. Wenn du die Möglichkeit hast einen Ski zu testen bevor du ihn kaufst, ist das sicherlich immer besser. Dennoch kann es helfen, sich zunächst einzulesen. Dadurch kannst du vielleicht eine engere Auswahl treffen, aus welcher du letztendlich einen Ski auswählst. Hier kannst du dann auch nach dem Preis gehen. In der Kategorie Tourenski wollen wir dir alle wichtigen Infos zusammenstellen, die du zum Kauf deines nächsten Paar Tourenski brauchst.

Tourenski kaufen – eine Wissenschaft für sich

Tourengehen liegt im Trend und auch deshalb entwickeln sich die Tourenskier stetig weiter. Es gibt jede Saison neue Modelle und Bauarten. Bewährte Produkte werden nicht jedes Jahr grundlegend erneuert. Du kannst ein paar Skier definitiv länger fahren, als nur eine Saison. So ist die Wahl der Tourenskier eine Entscheidung, die für einen längeren Zeitraum getroffen wird.

Außerdem musst du oft nicht wenig Geld in die Hand nehmen, um ein Tourenski-Set zu kaufen. Entsprechend sollte dir der Ski Spaß machen. Für Anfänger bietet es sich oft an einen Tourenski für alle Fälle. Mit einem Allrounder kannst du eigentlich alles machen und dabei herausfinden was dir am meisten Spaß macht.

In unseren Artikeln unterscheiden wir in der Regel zwischen abfahrtsorientierten und aufstiegsorientierten Tourenskiern. Die Einteilung ist aber nicht immer strikt. So verschieben sich die Grenzen stetig und es gibt Skier, die beiden Kategorien zuzuordnen sind.

Nach und nach werden wir einzelne Skier testen und hier Testberichte schreiben. Bis diese online sind haben wir Beiträge auf der Seite, die dir grundsätzlich bei deiner Ski-Auswahl helfen, sodass du vom ersten Tag an, Spaß mit deinen neuen Skiern hast.

Wir hoffen du hast so viel Spaß am Tourengehen wie wir und dein neues Paar Ski bereitet dir Freude.

Tourenski-Beratung: Welcher Tourenski-Typ bist du?

Beim Tourenski-Kauf, kommt es auf die eigenen Bedürfnisse, Vorlieben, das Fahrkönnen und die körperliche Konstitution an. Das sind viele Komponenten, die den Skitouren-Anfänger oft überfordern. Deshalb versuchen wir hier, Schritt für Schritt vorzugehen und dir eine detaillierte Tourenski-Beratung mit an die Hand zu geben.

Die erste Frage sollte sein, was dir beim Skifahren am meisten Spaß macht bzw. was du mit deinem neuen Tourenski machen möchtest? Wir unterscheiden in drei Arten von Tourenski:
 

  • Aufstiegsorientierte Tourenski: Für regelmäßiges Gehen von längeren Touren mit über 1.000 m und teils noch längeren Anstiegen. (bis 83 mm Breite unter der Bindung)
  • Allround-Tourenski: Für Genuß-Tourengeher, die sowohl den Aufstieg, aber auch die Abfahrt genießen wollen und mit einem Ski alles bewältigen wollen. (84 – 89 mm Breite unter der Bindung)
  • Abfahrtsorientierte Tourenski: Für kurze Touren mit Neigung zur Freeride-Abfahrt. (90 mm +)
Verschieden Tourenskier Modelle nebeneinander im Schnee.

Aufstiegsorientierte Tourenski bzw. klassische Tourenski bis 85 mm unter der Bindung 

Aufstiegs-Tourenski nennt man auch klassische Tourenski. Sie sind für längere Tages-Touren, sowie Mehr-Tages-Touren ausgelegt und dementsprechend relativ leicht. Aufstiegsorientiert sind auch die Renn-Tourenski (Speed-Tourenski), die wir hier aber nicht gezielt beschreiben, weil uns selbst die Erfahrung fehlt. Klassische bzw. aufstiegsorientierte Tourenski sind nicht so breit und in ihrer Taillierung nicht so extrem, wie abfahrtsorientierte Modelle.

Dadurch sind sie leichter zum Gehen, sowie in der Bauart und du schleppst nicht so viel den Berg hinauf. Allerdings musst du Abstriche bei der Abfahrt in Bruchharsch und verspurtem Gelände machen. Hier spielen die breitere Latten ihre Vorteile aus. Teilweise sind aufstiegsorientierte Ski durchaus auch pistentauglich. Ski, die du regelmäßig für die Piste einsetzen kannst, findest du eher unter den Allround-Tourenskiern.

Vor- und Nachteile aufstiegsorientierter Tourenski:

+ Technisch einfach zu gehen
+ Leicht
+ Einige Modelle sind gut pistentauglich

 Defizite beim Abfahren unter weniger optimalen Bedingungen
 Sprünge und Drops sind eher nicht ratsam (oft kann auch der Z-Wert nicht entsprechend eingestellt werden)

Allround-Tourenski mit einer Breite zwischen 84 mm und 89 mm

Die Allrounder stellen einen guten Kompromiss zwischen leichtem Gewicht beim Aufstieg und guten Fahreigenschaften bei der Abfahrt dar. Die Breite unter der Bindung beträgt bei ihnen meist 84 – 89 mm, mit Tendenz nach oben. Durch die Breite, haben die Ski deutlich mehr Auftrieb im Tiefschnee und klare Vorteile bei schwierigen Bedingungen, wie Bruchharsch oder Sulz.

Auch in der Allround-Kategorie sind die Ski mittlerweile relativ leicht und bieten durch die Benutzung von innovativen Materialien Laufruhe und Spaß bei der Abfahrt.

Vor- und Nachteile Allround-Tourenski:

+ Angenehmer Aufstieg (mittel-leichte Ski)
+ Vielseitiger Einsatz
+ Drehbarkeit, Spritzigkeit und Laufruhe mit einhergehender Pistentauglichkeit

 Kostet mehr Kraft, als Freeridemodelle bei der Abfahrt und Aufstiegs-Tourer beim Aufstieg
 Manchmal geringe Laufruhe

Abfahrtsorientierte Tourenski mit einer Breite ab 90 mm unter der Bindung 


Die Freeride-Tourer zeichnen sich durch Spaß bei der Abfahrt aus, sind aber generell etwas schwerer. Mit ihnen kann im Gelände am sportlichsten gefahren werden und sie sind hier am vielseitigsten Einsetzbar. Auch diese Ski sind teils gut für die Piste geeignet.

Wenn die Freeride-Tage überwiegen und du im Jahr nicht viele lange Touren machst, ist ein Ski aus dieser Kategorie das Richtige. Er hat Auftrieb im Tiefschnee und macht die Abfahrt zum Hochgenuss. Mit Abfahrts-Tourenski kannst du durchs Gelände cruisen und bist nicht gezwungen im Tiefschnee Kurzschwung zu fahren.

Vor- und Nachteile abfahrtsorientierter Tourenski:

+ Super Fahrgefühl: Auftrieb im Tiefschnee
+ Erleichtert die Abfahrt bei schlechten Verhältnissen
+ Stabilität und Laufruhe bei hoher Geschwindigkeit
+ Oft gute Pistentauglichkeit

 Hohes Gewicht
 Wenn zu breit, etwas schwerer zu handeln auf der Piste

Abfahrts- oder Auftiegsorientiert?

  • Du bist abfahrtsorientierter Tourengeher: Du möchtest schöne lange Turns im Powder ziehen oder einen
    stabilen Ski bei der Fahrt auf der Piste? Langer Ski = mehr Abfahrts-Performance. Dann willst du eher die längere Variante eines Tourenskis. Das gilt aber nur für fortgeschrittene Skifahrer. Für lange Tourenskier brauchst du den nötigen Schmalz. Ohne Kondition und Technik beim Aufstieg, wird ein langer Ski, schnell zum Klotz am Bein.

  • Du bist aufstiegsorientierer Tourengeher: Der Einkehrschwung gehört genauso zu einer Skitour, wie der genussvolle Aufstieg? Dann suchst du einen eher kürzeren bis mittellangen Ski. Generell zählt: Kurz = leicht. Bei aufstiegsorientierten Tourenskiern gibt es immer noch Unterschiede, aber sie sind in der Regel zwischen Kinnhoch und Körpergröße – 10cm lang. Mit diesen Längen gehst du locker Mehrtagestouren und keuchst nicht auf den letzten Metern beim Gipfelanstieg. Außerdem sind sie drehfreudig, was Ski-Anfängern helfen kann.

  • Du willst einen Ski für alles: Für den Allround-Tourenski bemisst sich die Länge in der Regel bei Körpergröße – 10cm bzw. soll er dir bis zur Nasenspitze gehen. Damit findest du einen guten Kompromiss, der dir sowohl beim Aufstieg, als auch bei der Abfahrt Spaß bereitet.
Eine Skitourerin hat ihre Tourenski auf den Rücken geschnallt

Was gibt's noch zu beachten? 

  • Zunächst solltest du dich fragen, ob du viele Touren mit über 1.000 Höhenmeter machen wirst? Wenn es wenige sind, kannst du locker auf abfahrtsorientierte Modelle zurückgreifen. Sind es mehr als 10, wird es Zeit für einen eher aufstiegsortientierten Ski.
  •  Suchst du nach Pow-Lines und hast ständig die Tiefschnee-Antennen ausgefahren? Wenn die Antwort ja lautet, ist der abfahrtsorientierte Ski der Richtige.
  • Wie schwer bist du? Das Gewicht ist auch für die Fahreigenschaften des Skis wichtig. Je schwerer du bist, desto mehr Auftrieb muss der Ski im Tiefschnee entwickeln.
  • Tourenski mit Rocker oder ohne? Mittlerweile hat sich der Rocker auch im Tourenskisegment etabliert und ist nicht mehr wegzudenken. Egal in welcher Sparte, die meisten Ski sind vorne stärker und früher aufgebogen, um ein extra an Auftrieb zu ermöglichen und die Kurveneinleitung zu verbessern.
  • Welchen Radius soll mein Ski haben? Wie bei Alpin-Ski stellt der Radius dar, wie schnell ein Ski um die Kurve manövriert werden kann, wenn dieser sich in der Kurve optimal verbiegt. Diese Biegung ist durch die Taillierung bedingt. Wenn du Kurzschwung bevorzugst, ist grundsätzlich auch ein Ski mit engem Kurvenradius attraktiver. Das bringt dir Vorteile bei Abfahrten durch den Wald oder in anderem Gelände, in welchem man schnell reagieren muss.
  • Und in diesem Zusammenhang auch – welche Länge soll mein Ski haben?

Die optimale Tourenski-Länge

Optimale Tourenski-Länge: Körpergröße – 10cm? Wenn du diese Faktoren beachtest, findest du das richtige Paar Ski für dich: Gewicht, Fahrkönnen, Ski-Modell. Vor dem Kontakt mit dem geliebten Pulverschnee, musst du dir den passenden Ski aussuchen und ein bisserl Geld in die Hand nehmen. Da kann man sich schon mal etwas mehr Zeit bei der Auswahl lassen.

Formel für die passende Tourenski-Länge?

Wie sagt man so schön: Das kommt ganz darauf an. Eine einheitliche Formel können wir dir leider nicht an die Hand geben. Grundsätzlich soll dein Tourenski mindestens bis zum Kinn reichen und maximal so groß sein wie du! Ausnahmen bestätigen die Regel. Wenn du einen absoluten Freerider suchst, den du nur gelegentlich für kurze Touren verwendest, kannst du auch längere Skier kaufen. Ein Allround-Tourer, den du für alle Zwecke einsetzen möchtest, misst ca. Körpergröße – 10cm. Folgende Kriterien sind zu beachten: 

  • Tourenski-Modell: Jedes Modell variiert nach Bauart und Sidecut. Das soll alles in deine Kaufüberlegungen einfließen. Eine Rolle spielen zum Beispiel Radius, Gewicht, Rocker, etc. 

  • Aufstiegs- oder Abfahrtsorientierung: Deine eigenen Vorlieben spielen bei der Wahl des Tourenskis eine wichtige Rolle.

  • Körpergröße: Je größer du bist, desto länger wird der Ski. Deshalb misst man immer Körpergröße +/- x cm.

  • Gewicht: Je schwerer du bist, desto mehr Auflagefläche braucht der Ski, um im Tiefschnee aufzuschwimmen. Entsprechend wird der Ski auch länger, je schwerer du bist.

  • Fahrerisches Können und Technik: Bei guten fahrerischen Fähigkeiten kannst du auch längere Ski zähmen. Wenn du noch Anfänger bist, tust du dir mit dem Kauf von langen Latten keinen Gefallen. Das gilt sowohl für den Aufstieg als auch für die Abfahrt. Zum Beispiel wird eine Spitzkehre mit langen Skiern, immer schwieriger.

Dabei gilt: Je länger der Ski, desto mehr Auflagefläche kann entstehen. Bei hoher Auflagefläche schwimmt der Ski im Powder besser auf und du schwebst durch den Tiefschnee. Dazu wird die Kantenlänge erhöht und damit der Kantengriff. Aber die Länge bedeutet natürlich auch Gewicht beim Aufstieg.

All diese Faktoren sollten in die Wahl der Ski-Länge mit einfließen.

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