Getrieben von optischen Zielen entdeckte ich 2014 das Krafttraining. Optische Erfolge kommen mit dem richtigen Training schnell – und sie motivieren, sie motivieren dazu, weiter zu machen. Aber nicht nur das: Mit dem Krafttraining kam ich zum ersten Mal an den Punkt, an dem ich merkte, dass Sport so viel mehr ist. Sport ist Gemeinschaft und gibt Halt. Ich wurde selbstbewusster und stärkte mein Körpergefühl enorm. Der Sport gab mir zu dieser Zeit auch in anderen Situationen Kraft, die Möglichkeiten zu wachsen, schaffte den Ausgleich zum Alltag und ließ mich entspannter in den Tag starten. All das habe ich im Kraftsport gefunden und lieben gelernt.
Und dann?
Hätte mir jemand vor einigen Jahren erzählt, dass ich mich irgendwann auf einen Bikini Wettkampf vorbereiten würde, hätte ich ihn ausgelacht. Die Vorbereitung fing an. Und ohne es zu merken, verlor ich das, was mir der Sport zuvor gegeben hatte. Halt gab mir der Sport nach wie vor, aber immer stärker wurde ich von optischen Zielen angetrieben. Andere Sportarten neben dem Krafttraining kamen mir „falsch“ vor. Der Sport verlor seine positiv besetzte Rolle und übernahm die Rolle des Bestimmers. Optik ist das, was schlussendlich auf der Bühne zählt. Du als Person? Kaum.
Heute ist das anders. Nach der Wettkampfzeit fiel ich einige Wochen in ein tiefes Loch. Kein Wunder – ich hatte meinen Job getan. Ich musste dem Sport wieder seine Rolle zurückgeben, die mir so viel gegeben hatte. Er sollte nicht mehr als Mittel zum Zweck dienen, sondern wieder den Alltag verschönern und einen Ausgleich schaffen. Ich musste die Beziehung wieder aufbauen, die ich monatelang nicht gepflegt hatte. Ich möchte die Zeit nicht missen, sie hat mich unglaublich viel gelehrt und ich profitiere immer noch davon.
Und jetzt? MADE FOR MORE
Sport ist in meinem Leben überall – aber gleichzeitig auch nirgendwo. Ich bin in der Lage, mein Sportoutfit anzuziehen und mit einem Ziel vor Augen Vollgas zu geben. Ich kann aber auch meine Sportsachen anziehen und gemütlich auf der Couch liegen bleiben, Meetings wahrnehmen oder einen Kaffee trinken gehen ohne abends ein schlechtes Gewissen zu haben, dass ich sportlich nicht aktiv war, sondern nur sportlich ausgesehen habe :) Ich weiß, wie sehr Sport meinen Alltag verschönert, mich positiv stimmt und einen Ausgleich schafft.Ich messe mich nicht mehr mit anderen und lasse mich nicht von anderen bemessen.
Ich integriere Sport so in meinen Alltag, dass er mich nicht begrenzt, sondern positiv bestärkt.