Wassersport-Guide Guadeloupe
Beim Wassersport bist du so richtig in deinem Element? Dann hat Ann-Kathrin einen Travel-Tipp für dich: Guadeloupe! Die französische Karibikinsel ist ein regelrechtes Paradies für Kiten, Surfen & Co. Ann-Kathrin zeigt euch die Hotspots:
Paradies zum Kitesurfen
Es gibt mehrere Kitespots auf den Inseln, von denen wir vier getestet haben. Gleich am ersten Tag sind wir mit dem Boot von Sainte-Rose auf eine kleine Sandbank namens „Ilet Blanc“ zum Kiten gefahren. Die Fahrt dauert zehn Minuten und kostet pro Person 15€ für beide Wege. Sofern man vorher reserviert, kann man auch ein eigenes Boot mieten - würde ich definitiv aus Sicherheitsgründen beim Kiten empfehlen. Direkt um die Sandbank erwartet euch kristallklares Wasser, das circa 10-15m hüfttief ist. Danach wird es schnell tiefer. Hier sollten nur Kiter rausgehen, die sicher Höhe fahren können, da die Sandbank wirklich klein ist und man daher leicht abgetrieben werden kann. Ich empfehle, als Gruppe zu fahren und ein eigenes Boot zu mieten. Auf der Sandbank gibt es kaum Empfang. Passiert euch doch was, kommt ihr sonst so schnell nicht von der Sandbank weg.
Sainte-Anne: geeignet für Kite-Anfänger
In der Bucht vor Sainte-Anne ist der offizielle Kitebeach mit einer kleinen Kiteschule. Die Preise für Equipment zum Leihen sind angemessen, die Einzelstunden sind mit 150€ für 90 Minuten deutlich überteuert. Ein Café oder Restaurant gibt es direkt vor Ort nicht, also denkt an Verpflegung für den Tag. Der Wind kommt überwiegend Sideshore.
Aufgrund der Bucht könnt ihr hier nicht abgetrieben werden, weswegen auch hier geschult wird. Im worst case landet ihr an der gegenüberliegenden Seite der Bucht. Hier müsst ihr nur mit den Palmen aufpassen. Im Vergleich mit diversen anderen Urlaubsdestinationen ist der Spot leer - es waren maximal 30 Kiter auf dem Wasser, was sich in der großen Bucht sehr gut verteilt. Guadeloupe zählt als Leichtwindrevier. Wir hatten täglich 12-18 Knoten - in den Böen mehr. Nehmt also große Schirme mit.
Das Wasser ist angenehm warm, sodass ihr nur ein Lycra zum Sonnenschutz braucht. Der Spot ist kein typischer Karibikstrand, denn er ist eine Wiese mit viel Seegras beim Einstieg. Nach 50 m habt ihr aber auch hier kristallklares Wasser. Diesen Spot kann ich definitiv weiterempfehlen.
Kite-Spot Les Salines
Der Spot in Les Salines ist ähnlich wie in Sainte-Anne, allerdings habt ihr Sandstrand statt Wiese, aber auch Seegras. Vor Ort ist keine Kiteschule und der Spot ist nochmal leerer als Sainte-Anne. An beiden Tagen zählte ich nur fünf Kiter auf dem Wasser.
La Karavelle: schöner Spot für erfahrene Kiter
Ich selbst war in Karavelle nicht auf dem Wasser. Der Strand ist direkt bei einer großen Hotelanlage „Club Med“ und es gibt viele Badegäste. Das Revier ist Stehtief, allerdings sind hier Steine, Seeigel im Wasser und das Riff ist nur wenige Zentimeter mit Wasser überdeckt. Aus meiner Gruppe haben sich zwei erfahrene Kiter an diesem Spot verrsetzt. Auch wenn das der zweitschönste Spot ist, den ich gesehen habe, wollte ich es nicht riskieren.
Wellenreiten: Surfen auf Guadeloupe
Auch auf der anderen Seite des Atlantiks treffen wunderschöne Wellen aufs Land. Anfänger bis Profis sind super am Spot du Helleux zwischen Sainte-Anne und Saint-François aufgehoben. Surfbretter kosten circa 15€ für drei Stunden. Vor Ort gibt es nur einen kleinen Parkplatz. Eine feste Surfschule gibt es nicht, dafür hört ihr euch einfach im Ort um, fragt andere Surfer oder die mobilen Surfschulen, die sich tageweise die schönsten Wellen suchen.
Am Strand ist viel Kies vorzufinden, aber dafür kein Riff, an dem man sich als Anfänger/Aufsteiger verletzen könnte. Zwischen Sainte-Anne und Saint François sieht man immer mal wieder Surfer, fragt hier aber besser die Locals bezüglich Strömung und Riff. Oft trennen einen nur wenige Zentimeter zwischen Wasseroberfläche und Riff/Steinen. Profis gehen nach Moule und Anse-Bertrand, wo wir auch bei einem Wettbewerb zugeguckt haben. Dort ist der Einstieg etwas schwerer und die Wellen deutlich größer.
Tauchen und Schnorcheln auf Guadeloupe
Auf der Insel werden diverse Tauch- und Schnorcheltrips auf die umliegenden kleineren Inseln, zum Beispiel Petite Terre, angeboten. Leider konnten wir aufgrund des Wellengangs in dieser Woche keinen machen, sodass wir uns für eine Tauchschule auf Basse Terre entschieden haben. Vor dem Plage Malendure liegt das Réserve cousteau mit einer beeindruckenden Unterwasserwelt. Vom Strand aus kann man direkt mit dem Schnorcheln loslegen.
Fürs Tauchen sind wir zur Ilet Pigeon gefahren. Die Insel liegt knapp einen Kilometer vor der Küste und bietet tolle Spots zum Schnorcheln und Tauchen. Der Spot wird auch als „Live Aquarium“ bezeichnet. Am Meeresgrund ist die Büste von Jacques Cousteau – einem bekannten französischen Meeresforscher – zu finden.
Kayak Trip zur Ilet Gosier
Die Insel Ilet de Gosier ist eine traumhaft schöne Insel vor dem Ort Le Gosier mit einem wunderschönen rot-weißen Leuchtturm und eignet sich perfekt als Tagestrip zum Schnorcheln und Sonnenbaden. Zwar könnte man sich einfach mit dem Boot hinbringen lassen, aber wir fanden es schöner, uns selbst zu betätigen. Am Strand lassen sich Kayaks für 20€ pro Person für einen halben Tag mieten. Nach etwa 20-30 Minuten paddeln kommt man auf der Insel an. Wer richtig sportlich ist, kann sogar rüber schwimmen. Passt beim Schnorcheln auf die Seeigel auf! Südlich der Insel solltet ihr weder schwimmen, noch schnorcheln oder Kayak fahren, da hier das Meer vor dem Riff deutlich rauer ist. Vor Ort gibt es BBQ, alternativ kann man sich natürlich auch einen Picknick Korb mitnehmen. Die Insel ist für mich das typische Karibik Feeling und lohnt sich definitiv.
Canyoning am Vulkan
Die Inseln haben alle einen vulkanischen Ursprung, heute ist der La Soufri**ère der einzige aktive Vulkan in der Karibik. Mit dem Auto kann man relativ weit hoch fahren, jedoch muss man die letzten 300 Höhenmeter zur Fuß zurücklegen. Die Wege sind ausgeschildert und der Ausblick gleicht hier eher einer Mondlandschaft. Der Vulkan ist an den meisten Tagen von Wolken bedeckt und oben ist es sehr frisch. Regenjacke und Pullover solltet ihr sicherheitshalber mitnehmen.
Am Vulkan führt ein Canyon hinunter, wodurch wir auch Canyoning ausprobiert haben. Wir entschieden uns gegen die Familienroute und wählten Kategorie „3+“. Hierfür sollte man eigentlich Erfahrung haben, allerdings halte ich mich für sportlich genug, das Abenteuer zu trotzdem zu absolvieren. Die Halbtägige Tour kostet rund 65 €. Neoprenanzug, Gurt und Helm bekommt ihr gestellt. Zieht stabile Schuhe an - Trekking Schuhe oder Multifunktionsschuhe – wie zum Beispiel adidas Terrex – eignen sich deutlich besser für rutschige Wurzeln und Steine als normale Laufschuhe.
Die erste Stunde ging es bergauf und bergab, querfeldein durch den Dschungel. Unser Guide erklärte uns diverse Pflanzen. Zum ersten Mal habe ich hier eine richtige Vanille Pflanze gesehen! Da es am Vulkan immer wieder regnet, sind die Wege sehr matschig. Am Canyon angekommen ging es auch gleich in die erste „Slide“. Einfach auf den Po setzen und ab ging es, die rutschigen Steine im Wasserfall nach unten. Es folgten diverse Kletter- und Rutschpassagen, bevor wir bei unserem ersten größeren Wasserfall ankamen. Hier hieß es dann „JUMP!“ Zugegeben brauchte ich eine Minute, um mich zu überwinden, denn man muss dem Guide blind vertrauen, wo man hinspringen kann. Bei größeren Wasserfällen mussten wir uns abseilen. Canyoning ist ein klasse Erlebnis und wer es noch nicht gemacht hat, sollte es ausprobieren. Egal ob bei uns zu Hause in den Alpen oder im nächsten Urlaub.