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Mit dem Camper quer durchs Herz von Australien

Sydney, Great Barrier Reef und Fraser Island kann jeder? Ihr wollt unberührte Wege, Outback und instagrammable Hotspots entdecken, die noch nicht jeder gepostet hat? Dann begleitet uns auf unserer Reise entlang des Explorers Way – denn der Name ist Programm: Hier werdet ihr zum Entdecker.

AM 17.10.2019

Mit dem Camper quer durchs Herz von Australien

Wir starten ganz im Süden im beinahe mediterran anmutenden Adelaide und fahren die gesamte Strecke hinauf bis in den tropischen Norden des Landes nach Darwin. Dazwischen liegen rund 3.000 Kilometer – teils durch staubtrockenes Wüstenklima (das berühmte Outback) - vor uns. Denn der Explorers Way führt quer durch die Mitte des australischen Kontinents. 

Vier Wochen Zeit und viel Laissez-faire

Mit vier Wochen Zeit und jeder Menge australischem Laissez-faire-Lifestyle im Gepäck alles kein Problem. Da es auf der Strecke so viele Highlights zu entdecken gibt, machen wir viele Stopps, welche die fahrtechnische Mammuts-Tour in erträgliche Häppchen teilen. Besonders schnelle Entdecker schaffen die Strecke auch im Zeitraffer-Modus: rund 2,5 Tage sind das absolute Minimum. Unsere Meinung dazu: dann habt ihr aber nur ein Minimum an Spaß! 

Von Adelaide ins Clare Valley

Fahrtzeit: 2 Stunden, 141 km

Adelaide

Wir schlemmen uns im Adelaide Central Market durch regionale und internationale Köstlichkeiten. In der „Wined Bar“ im National Wine Centre of Australia stimmen wir uns schon mal auf unseren Besuch im Clare Valley ein. Sie soll eine der ältesten und besten Weinregionen des fünften Kontinents sein und ist unser erster richtiger Stopp. Wir werden nicht enttäuscht: Das für seine Riesling-Weine bekannte Gebiet hält, was es verspricht. Davon können wir uns bei einem Weinseminar überzeugen.

Vom Clare Valley nach Flinders Ranges

Fahrtzeit: ca. 3,5 Stunden, 294 km

Wie erwartet wird die Landschaft hinter dem Clare Valley erst einmal weit und karg. Aber der Weg in die uralte Bergregion Flinders Ranges lohnt sich alleine für seine spektakulären Ausblicke. Der bekannteste Aussichtspunkt ist Wilpena Pound, eine riesige Felsformation, die wie ein antikes römisches Amphitheater aussieht. Wir haben uns hier einen Rundflug in einer Cessna gegönnt, um den perfekten Blick zu haben. Wer hier früh aufsteht, dem laufen vielleicht wie uns Kängurus, Emus und Wallabys vor die Kameralinse.

Bunyeroo Valley
Bunyeroo Valley

Von Flinders Ranges nach Port Augusta

Fahrtzeit: 4,5 Stunden, 203 km

Bevor wir von Flinders Ranges weiter Richtung Port Augusta fahren, haben wir noch einen kurzen Umweg nach Parachilna gemacht. Dort wollen wir unbedingt eine Nacht im legendären Roadhouse „Prairie Hotel“ verbringen – Luxus pur statt Camper-Romantik. Zum Dinner durfte natürlich eine der „Feral Platters“ nicht fehlen. Wer mag, probiert zum Beispiel den Burger mit Känguru-Fleisch. 

Im 14.000-Seelen-Städtchen Port Augusta angekommen, hat es uns der Botanische Garten (Australian Arid Lands Botanic Garden) besonders angetan. Da wir den schwer zu befahrenden Oodnadatta Track ausgelassen haben, wollen wir im toll gestalteten Wadlata Outback Centre zumindest in der Theorie einiges über die Outback-Region erfahren. Mit einem letzten Blick aufs Wasser des Spencer-Golfs und einem leckeren Essen verabschieden wir uns in nun für einige Zeit von der Zivilisation und brechen auf Richtung Coober Pedy. 

Von Port Augusta nach Coober Pedy

Fahrtzeit: 6 Stunden, 542 km

Unser nächster Halt ist nichts geringeres als die „Opal-Hauptstadt der Welt“: Coober Pedy. Beeindruckt haben uns hier aber nicht nur die weißen Edelsteine, sondern auch das Leben der Einwohner. Zum Schutz vor der Sonne wurden Wohnhäuser, Geschäfte und sogar die Kirche einfach unterirdisch gebaut. Diese Wohnhöhlen nennt man „Dugouts“ und ganz ohne Klimaanlage herrschen hier selbst bei heißesten Außentemperaturen angenehme 24 Grad. 

Coober Pedy

Von Coober Pedy zum Uluru (Ayers Rock) – Kata Tjuta Nationalpark

Fahrtzeit: 8 Stunden, 751 km

Angekommen! Der berühmte heilige Berg der Aborigines zieht uns in seinen Bann. Zum Glück haben wir für den Nationalpark viel Zeit eingeplant und können uns den Ranger-Wanderungen in die Umgebung anschließen. So erfahren wir viel über das Land, welches traditionell den Aborigines-Stämmen der Yankunytjatjara und Pitjantjatjara gehört.

Vom Uluru nach Alice Springs

Fahrtzeit: 5,5 Stunden, 468 km 

Vom Uluru zieht es uns direkt nach Alice Springs. Die 27.000-Einwohner-Stadt gilt als eines der Zentren der Kultur der Aborigines. Die vielen Galerien der Stadt stehen deshalb ganz oben auf unserer To-Do-Liste. Da wir auch noch ein wenig mehr über die Tierwelt des Kontinents erfahren wollen, statten wir dem Desert Wildlife Park einen Besuch ab. Im Kangaroo Sanctuary, einer Rettungsstation für Kängurubaby-Waisen und altersschwache Tiere, kommen wir den Tieren so nah wie nie zuvor auf unserer Reise und können beobachten, welche tolle Arbeit hier von den Tierschützern geleistet wird.

Von Alice Springs nach Tennant Creek

Fahrtzeit: 6 Stunden, 510 km

Bevor wir Tennant Creek erreichen, halten wir kurz bei den „Devils Marbles“, den berühmten Granitfelsen, an, die uns ob ihrer teilweise interessanten Stapelweise daran zweifeln lassen, dass es die Schwerkraft wirklich gibt.

Tennant Creek

In Tennant Creek selbst fühlen wir uns wie in Zeiten des Goldrausches zurückversetzt, der Goldschürfkurse und Geschichtsstunden zum Dank. Für Scully & Mulder-Fans ist ein Abstecher zum Wycliffe Well Holiday Park Pflicht. Angeblich gab es hier jede Menge nächtlicher UFO-Sichtungen.

Von Tennant Creek gen Daly Waters

Fahrtzeit: 4 Stunden, 394 Kilometer 

Was wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten, war das 16-Seelen-Kaff Daly Waters mit der wohl berühmt-berüchtigtsten Outback-Kneipe des Landes. Kein Hollywood-Regisseur hätte diesen Ort besser inszenieren können: Dicke Karren, ein irrsinnig laute Jukebox, Bardamen, Trucker, Viehzüchter und jede Menge Bier empfangen uns. Um den Klischees den Hut aufzusetzen, baumeln BHs von der Decke. Die Stimmung ist so mitreißend, dass wir verstehen, warum wir hier unbedingt vorbeischauen sollten. 

Von Daly Waters nach Katherine (Nitmiluk Nationalpark)

Fahrtzeit: 3 Stunden, 276 km

Katherine gilt als das Tor zum Nitmiluk Nationalpark. Der Park ist im Besitz der Jawoyn Aboriginal People, über die man hier viel erfahren kann. Boots- und Kanufahrten in den 13 Schluchten der Katherine Gorge sind Pflichtprogramm. 

Kathrine und Nitmiluk Nationalpark

Am besten bucht ihr euch – so wie wir – eine Abendtour, dann leuchten die Felsformationen besonders schön im Schein der untergehenden Sonne. Als echte Wasserratten zieht es zu den Edith Falls – hier kann man im natürlichen Pool des Wasserfalls sogar baden. 

Von Katherine zum Litchfield National Park

Fahrtzeit: 2,5 Stunden, 255 km

Ein weiterer Nationalpark darf auf unserer Route natürlich nicht fehlen: Hallo Litchfield! Hier ist es einfach nur idyllisch und wunderschön – mit vielen verwunschenen Wanderwegen und unberührten Badestellen. Besonders imposant fanden wir die bis zu zwei Meter hohen Termitenhügel. Diese soll es weltweit auch nur hier geben und sie sollen bis zu 100 Jahre alt werden.

Vom Litchfield National Park nach Darwin

Fahrtzeit: 1,5 Stunden, 116 km

In Darwin endet unser großes Abenteuer. In Australiens nördlichster Hauptstadt haben wir für uns ein paar Tage eingeplant, um langsam wieder in der Zivilisation anzukommen. Hier gibt es tolle Restaurants direkt am Hafen – Sonnenuntergang inklusive. Die vielen verschiedenen Märkte laden tagsüber und abends (am Mindil Beach) zum Stöbern ein.

Darwin Australien

Man kann sich vorstellen, dass man vier Wochen und knapp 4000 Kilometer schlecht in einem Blogbeitrag zusammenfassen kann, deshalb ist das hier natürlich nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was man auf dem Explorers Way entdecken kann. Daher gilt ganz instagram-like: #explore – Abenteuer erlebt man am besten selbst!