Rucksack Beratung - die wichtigsten Tipps für den richtigen Sitz

Ein Gruppe wandert mit Rucksäcken auf dem Rücken durch eine grüne Landschaft

@ Deuter/Ale Di Lullo

Neben Schuhen ist der Rucksack das wichtigste Teil in der Tourenausrüstung. Ein guter Rucksack verteilt die Last gleichmäßig, schränkt den Träger nicht in seiner Bewegungsfreiheit ein und ermöglicht einen einfachen Zugang zu allem Mitgenommenen. Wie du den bekommst? Ganz einfach:
Zuerst solltest du dir überlegen, was du vor hast und welchen Rucksack du dafür brauchst. Wanderrucksäcke gibt es nämlich von 15 bis 95 Litern und von 500g bis 3 kg. Auch deine Ansprüche an Gewicht und Komfort haben einen Einfluss auf die Rucksackwahl. Rucksäcke für gemütliche Wanderungen haben oft einen Netzrücken, um die Ventilation zu optimieren.
Alpinrucksäcke für längere Bergtouren verfügen dagegen meist über einen Kontaktrücken. So sitzt der Rucksack näher am Träger, was den Transport schwerer Lasten erleichtert und die Schwungmasse reduziert. Gerade bei Kletterpassagen eine wichtige Eigenschaft.

Welches Tragesystem brauche ich?

Je mehr Gewicht du transportieren willst, umso wichtiger wird das Tragesystem. Auf Tagestouren reicht ein schmales Hüftband, das nur dafür sorgt, dass der Packsack an Ort und Stelle bleibt. Die Tragesysteme von Berg- und Trekkingrucksäcken haben dagegen das Ziel, möglichst viel Gewicht auf die Hüfte zu übertragen und so die Schultern zu entlasten.

Damit das bestmöglich funktioniert, sollte das Tragesystem verstellbar sein. So kannst du es auf deine Hüfte und deine Rückenlänge anpassen. Je besser der Rucksack sitzt, umso weniger wird er dich belasten. Kleiner Tipp: Besonders auf Mehrtagestouren ist es angenehm, etwas mit den Gurten zu spielen und den Hüftgurt auch mal zu lockern.

So balancierst du die Gewichtsverteilung je nach Bedarf und deine Muskulatur kann länger durchhalten. Damit du schon ein Gefühl dafür bekommst, wie sich der Rucksack später auf Tour trägt, solltest du ihn am besten mit einem realistischen Gewicht bepackt einige Zeit probetragen.
Ein Mann und eine Frau mit großen Wanderrucksäcken machen eine Verschnaufpause.

Wie viele Rucksackfächer brauche ich?

Je mehr Fächer der Rucksack hat, umso leichter ist es, deine Ausrüstung zu sortieren. Allerdings wird der Rucksack dadurch auch etwas schwerer. Beim Trekkingrucksack hat sich ein Schlafsackfach bewährt genauso wie Seitentaschen für Getränke und Karten. Schließlich will niemand unterwegs lange danach suchen müssen. Ins Deckelfach kommen Kleinigkeiten, die schnell zur Hand sein müssen, wie Sonnencreme, Foto und Riegel. Wanderrucksäcke verfügen oft über eine reichhaltige Ausstattung. Alpinrucksäcke setzten eher auf die Gewichtsersparnis und Robustheit. Was dir lieber ist, musst du selbst entscheiden. Tipp für Rucksäcke ohne Unterteilung: Schon beim Packen überlegen, wann du was brauchst. Das Erste Hilfe Packerl kann ohne schlechtes Gewissen ganz nach unten wandern. Wenn alles nach Plan läuft, kommt es sowieso nicht zum Einsatz und im Notfall kann man viele Rucksäcke auch von unten öffnen. Darüber kommen Ersatzbekleidung, Wechselwäsche und Wärmejacke. Als nächstes die Brotzeit (kleine Snacks ins Deckelfach) und darauf Regenbekleidung, Mütze und Handschuhe. Trinkflaschen werden am besten nahe am Rücken transportiert und so gelagert, dass du sie sofort greifen kannst, wenn du den Rucksack öffnest.


WIE VIEL RUCKSACKVOLUMEN IST SINNVOLL?

Zum Wandern gibt es Modelle vom Daypack bis zum Expeditionsrucksack mit 95 Litern Volumen. So viel Stauraum klingt erst mal verlockend, Kehrseite der Medaille ist, dass dieses Volumen dann später auch getragen werden muss. Darum immer dran denken: Den Rucksack so klein wie möglich halten. Voll wird er nämlich von alleine.

Damit du weißt, wie viel Rucksackvolumen du brauchst, kannst du am besten daheim mal alles rauslegen, was du auf Tour mitnehmen willst. So bekommst du ein ganz gutes Gefühl fürs benötigte Rucksackvolumen.

Als groben Richtwert gelten die folgenden Rucksackklassen:

  • Daypacks 15-20 Liter
    Für einfache und kurze Wanderungen, bei denen du nur das Nötigste mitnimmst: etwas zu Trinken, ein kleiner Snack und eine leichte Jacke.

  • Wanderrucksäcke 20-30 Liter
    Für von flach bis alpin passt hier alles rein, was du für einen Tag in der Natur benötigst. Das Angebot in diesem Bereich ist riesig und dein perfekter Rucksack ist bestimmt dabei.

  • Alpinrucksäcke 25-40 Liter
    Für Bergtouren auch über mehrere Tage. Hier liegt der Fokus auf Robustheit und Gewicht.

  • Tourenrucksäcke 30-45 Liter
    Für Wanderungen über mehrere Tage. Ausgefeilte Tragesysteme sorgen für ein Höchstmaß an Komfort.

  • Trekkingrucksäcke 40-95Liter
    Für Abenteuer abseits der Zivilisation. Zelt, Schlafsack, Kocher, Isomatte, Verpflegung, Bekleidung und Ausrüstung finden hier Platz. Die Tragesysteme und Verstaumöglichkeiten sind dementsprechend ausgelegt.

WELCHE AUSSTATTUNG BRAUCHT MEIN WANDERRUCKSACK?

Generell gilt: je größer das Volumen, umso mehr Bedeutung bekommt die Rucksackausstattung. Seitliche Reißverschlussöffnungen ermöglichen einen schnellen Zugang zum Hauptfach, Kompressionsriemen bringen die Last näher an den Körper und erleichtern das Tragen. Laschen und Schlaufen erleichtern das Verstauen von Wanderstöcken sowie das Trocknen feuchter Bekleidung. Willst du eine Trinkblase verwenden, sollte dein Rucksack ein extra Trinkblasenfach mit entsprechendem Schlauchausgang haben.

Für alle Wanderungen, die nicht im sonnenverwöhnten Süden Spaniens stattfinden, ist eine integrierte Regenhülle praktisch. Wenn der Traumrucksack keine hat: einfach eine Universal-Regenhülle verwenden oder einen Müllsack in den Rucksack stecken und da alles reinpacken. Der Rucksack außen wird zwar nass. Der Inhalt aber bleibt trocken.

Anpassbare Rucksäcke - Damit der Rucksack viel mitmacht
 

  • Hüftgurt, Schulterträger und Lageverstellriemen lockern
  • Rucksack schultern, Hüftgurt mittig auf das Becken setzen und fest anziehen
  • Jetzt Schulterträger stufenweise anziehen, aber nicht zu stramm, weil sonst das Gewicht wieder zu sehr auf den Schultern lastet
  • Zum Schluss Lageverstellriemen an den Schulterträgern und am Hüftgurt entsprechend dem Gelände festziehen
  • In schwierigem Gelände, wenn enger Sitz des Rucksacks am Rücken notwendig ist, straff anziehen
  • In einfacherem Gelände zur besseren Rückenbelüftung oder auch zum Muskellockern weniger stramm ziehen
Zwei Personen sitzen am Seeufer mit Rucksäcken auf dem Rücken

@Deuter

Im Markt hat sich eine Einteilung der Rucksäcke nach Einsatzbereich etabliert. In der Praxis wird man aber mit einem Rucksack dennoch ein breiteres Spektrum abdecken können. Durch Anpassungsfeatures wie z.B. Volumenverringerung durch Kompressionsgurte oder Volumenerweiterung durch Seitentaschen oder ausziehbare Deckel erweitert man dessen Einsatzgebiet. Mit einem Multifunktionsrucksack lässt es sich auch Wandern und mit einem Wanderrucksack auch Rad fahren. Aber eben immer etwas weniger perfekt. Überleg dir daher vorher, wofür du deinen Rucksack hauptsächlich einsetzen willst, und wähl ein Modell dieser Kategorie. Mit unseren Infos und Tipps fällt dir die Entscheidung leichter.

Multisportrucksäcke

Rucksäcke dieser Kategorie sind Alleskönner, vielseitig einsetzbar. Oft aufgrund vieler praktischer Features und toller Designs im Alltag eingesetzt, spielen diese Rucksäcke ihr Können erst so richtig aus, wenn es zur Sache geht. Multifunktionsrucksäcke sind leicht und flexibel und bewegen sich volumenseitig von ca. 15L bis zu ca. 30L.

Durch einen, in der Regel mit Feuchtigkeitabsorbierendem Mesh, nur leicht gepolsterten Kontaktrücken liegen sie eng am Rücken an, können in der Regel mit Brust- und leichtem Hüftgurt gut an den Körper herangezogen werden und machen dadurch jede Bewegung mit. Als Rucksackform hat sich der 1 Kammerrucksack mit umlaufendem Reißverschluss bewährt, der frontal bepackt wird. Größere Modelle sind zum Teil auch als 2-Kammerpacksack angelegt. Es gibt also ein zusätzliches, größeres und von außen zugängliches Bodenfach, in dem z.B. verschwitzte Wäsche separiert werden kann. Zusätzlich sind meist noch mehrere kleine Reißverschluss-Fächer vorhanden, um z.B. Geldbeutel, Handy, Werkzeug, Riegel etc. gut und schnell auffindbar zu verstauen und helfen, den Rucksack perfekt zu organisieren.

Einsatzbereich: Freizeit/Alltag, Radsport, kurze Wanderungen, schnelle Outdoorsportarten mit leichtem Gepäck.

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Das sollten Multisportrucksäcke mitbringen


Typische Kennzeichen

  • Volumen ca. 15-30L
  • Körperkontaktrücken mit Ventilationskanälen
  • Leicht und flexibel
  • 1-2 Kammerpacksack, frontal über RV zu beladen ( Frontlader)


Typische Features

  • Kompressionsriemen oder -zugsysteme zur Volumenreduzierung und zum Befestigen von z.B. Helm, Jacke
  • Brust- und leichter Hüftgurt zum besseren Fixieren des Rucksacks am Körper
  • Seitliche Einschubtaschen z.B. für Trinkflasche


Nice to have:

  • Trinksystemvorbereitung
  • Integrierte Regenhülle
  • Stockhalterung

Tagestouren- und Wanderrucksäcke

Wanderrucksäcke sind wohl die Kategorie, die es schon am längsten gibt. Wer kennt nicht den oben zusammengeschnürten und mit Lederapplikationen versehenen Stoffrucksack aus Opas Tagen oder aus den Heimatfilmen der 50er Jahre. Die heutigen Modelle haben abgesehen von einer ähnlichen Grundform absolut nichts mehr damit gemein und sind wahre Hightech-Wunder.

Besonderes Augenmerk wird seitens der Entwickler bei diesen Rucksäcken der Rückenbelüftung des Tragesystems beigemessen. Am gängigsten ist dabei die Methode, den eigentlichen Packsack mittels gebogener Streben vom Rücken wegzudrücken und damit Luftzufuhr zu ermöglichen. Um Hitzestau zusätzlich zu vermeiden und die Verdunstung des Schweisses zu beschleunigen, liegt der Rucksack nun mehr mit einem reinen Netzstoff auf dem Rücken auf.

Durch die Verlagerung des Rucksackschwerpunkts vom Rücken weg, sitzen diese Rucksäcke natürlich weniger kompakt als z.B. Multifunktions- oder Alpinrucksäcke, da dies bei Wanderungen aber nicht so im Vordergrund steht, überwiegt der Vorteil der Rückenbelüftung deutlich.

Wander-/Tourenrucksäcke sind in der Regel als Toplader mit Deckel aufgebaut. Der Rucksack wird also von oben beladen und mit einem Deckel verschlossen. Unterteilungen bieten diese Rucksäcke zumeist über 2-3 Außentaschen und den Deckel selbst mit Aussen- und Innenfach, so dass Trinkflasche, Fernglas, Riegel oder Wanderkarte immer schnell zur Hand sind.

Einsatzbereich: Klassische Wander- und 1-2 Tagestouren mit leichtem bis mittlerem Gepäck bis max. 15kg

DIESE FEATURES SOLLTE EIN WANDERRUCKSACK MITBRINGEN


Typische Kennzeichen: 

  • Volumen ca. 15-30L
  • Körperkontaktrücken mit Ventilationskanälen
  • Leicht und flexibel
  • 1-2 Kammerpacksack, frontal über RV zu beladen ( Frontlader)

 

Typische Features:

  • Befestigungsmöglichkeit von Teleskop-Wanderstöcken
  • Ventilationsrücken
  • Brust- und leichter Hüftgurt zum besseren Fixieren des Rucksacks am Körper
  • Außentaschen

Nice to have:

  • Integrierte Regenhülle
  • Zusätzliche Befestigungsmöglichkeiten z.B. mit Gummizug am Deckel (Jacke)

Trekkingrucksäcke

Wer auf längeren Touren 15kg und mehr transportieren muss, dessen Wahl sollte auf einen Trekkingrucksack fallen. Trekkingrucksäcke verteilen das Gewicht durch ausgefeilte, in sich stabile, aber individuell anpassbare Tragesysteme mit aufwändiger Polsterung optimal zwischen Schultern und Becken.

Besonderes Augenmerk kommt dabei dem Hüftgurt zu, der das Rucksackgewicht von den Schultern auf das Becken verlagert und dadurch ermüdungsfreieres, mehrstündiges Gehen mit Rucksack auch mit Lasten bis zu 30kg überhaupt erst möglich macht. Erreicht wird dies, indem die Versteifungsstreben des Rucksacks, die meist aus Aluminium, oder auch aus Carbon oder Kunststoff gefertigt sind, sich auf dem Hüftgurt abstützen. Dabei gibt es untereinander und sogar innerhalb der Marken viele Varianten.

Generell gilt: Je stabiler ein Hüftgurt gefertigt ist, desto besser ist die Gewichtsverlagerung auf das Becken. Dabei nimmt die Steifigkeit des Hüftgurts in der Regel mit dem Rucksackvolumen, aber auch mit der Preisklasse zu.

Das Tragesystem bei Trekkingrucksäcken: 

Besonders wichtig für das Ziel der perfekten Lastenverteilung von Trekkingrucksäcken ist, dass die Länge des Tragesystems zur Rückenlänge des Trägers passt:

Ist der Rucksack zu kurz, sitzt der Hüftgurt zu hoch in der weichen Taille, wodurch zur Vermeidung von Durchblutungsstörungen der Hüftgurt gelockert werden muss und das Gewicht wieder über die Schultern getragen wird.

Ist der Rucksack zu lang, sitzt der Hüftgurt zu tief, stört dadurch beim Gehen und rutsch zudem vom Becken, wodurch auch hier das Gewicht wieder über die Schultern getragen wird. Jeder Trekkingrucksack bietet daher eine Längenverstellung des Tragesystems an, um genau auf die Rückenlänge der Person abgestimmt werden zu können. Dabei gibt es zwei grundlegende Varianten: die Höhenverstellbarkeit der Schulterträger und/oder die des Hüftgurts. Das Feintuning geschieht dann durch die Längenverstellung der Schulterträger.

Trekkingrucksäcke sind in der Regel als 2-Kammerrucksack mit Deckel, also als Toplader aufgebaut, der Rucksack wird also von oben beladen und mit einem Deckel verschlossen. Der eigentliche Packsack ist dabei im unteren Drittel mit einem austrennbaren ( wichtig zum Durchladen von z.B. sperrigen Gegenständen ) Zwischenboden in zwei Kammern unterteilt, wobei die untere Kammer, in der meist der Schlafsack oder Klamotten verstaut werden, mit einem eigenen Reißverschluss direkt zugänglich ist.

Der Deckel wiederum bietet noch ein großzügiges Außenfach für alles, was schnell zur Hand sein muss, und ein Innenfach, in dem Ausweis, Geld und ähnliches gut gesichert verstaut werden kann.

Einsatzbereich: Mehrtägige Tagestouren und Trekkingtouren mit viel und auch schwerem Gepäck.

Die richtigen Features für deinen Trekkingrucksack


Typische Kennzeichen:

  • Volumen ca. 45- 80L; Höhen-verstellbares , anpassbares und stark gepolstertes Tragesystem
  • 2-Kammerpacksack mit Deckelkonstruktion, von oben zu beladen (Toplader)

 

Typische sinnvolle Features:

  • Höhenverstellbarer Deckel mit ausziehbarem Schneefang, wodurch das Volumen um bis zu 20L erweitert werden kann
  • Befestigungsmöglichkeit von Teleskop-Wanderstöcken und Pickel
  • Seitliche Kompressionsriemen zur Volumenreduzierung bei nicht vollem Rucksack ( Gepäck fixiert und besserer Schwerpunkt, weil näher am Rücken)
  • Zusätzliche Befestigungsmöglichkeiten z.B. mit Gummizug an der Front oder am Deckel


Nice to have:

  • Zusätzlicher, direkter RV-Zugriff in das Hauptfach, wodurch der Deckel nicht jedes Mal abgenommen werden muss.
  • Integrierte Regenhülle
  • Seitliche Balg-Außentaschen, die wenn nicht benötigt flach anliegen, sonst aber bis zu 10L Zusatzvolumen bieten
  • Trinksystemvorbereitung

Alpine Tourenrucksäcke

Alpinrucksäcke decken die komplexesten Einsatzgebiete ab: Sportklettern, alpines Bergsteigen und Klettern, Eisklettern, alpiner Wintersport wie z.B Skitouren. Jedes Einsatzgebiet verlangt nach anderen Charakteristika des Rucksacks. Daher sind Alpinrucksäcke auch diejenige Kategorie, die die unterschiedlichsten, weil spezialisiertesten Rucksackmodelle enthält. Allen Alpinrucksäcken gemein ist: sie müssen leicht und dennoch sehr robust sein.

Alpinrucksäcke lassen sich vereinfacht in zwei Bereiche einordnen:


Kletterrucksäcke ( alpin und Sportklettern):

Diese Rucksäcke sind relativ schnörkellos, damit sie sich möglichst wenig an Felsvorsprüngen verfangen können: in der Regel haben sie einen Kammerpacksack (ab 40L auch 2 Kammerpacksack), der von oben zu bepacken ist. Diese Konstruktion, Toplader, ist am robustesten und verträgt das „Reinquetschen“ der Ausrüstung am besten; zudem kann das Seil unter den Deckel geschnallt werden.

Zu den Kletterrucksäcken

Wintersportrucksäcke:

Wintersportrucksäcke haben viele technische Details und Befestigungsmöglichkeiten (z.B. für Ski) und umfangreiche Unterteilung zugunsten eines schnellen, gezielten Zugriffs durch Reißverschluss-Fächer und Innenunterteilungen. Sonden, Lawinenschaufeln oder erste Hilfe-Sets können in spezielle Fächer verstaut werden. Beladen wird der Rucksack von vorne in einen 1-2 Kammerpacksack, d.h. Frontlader, mit umlaufendem Reißverschluss.

Zu den Tourenrucksäcken


Einsatzbereich:

Alpines Bergsteigen, Klettern, Wintersport (z.B. Skitouren)

Die richtigen Features für deinen Alpinen Tourenrucksack:



Typische Kennzeichen

  • Volumen ca. 20-45L
  • Körperkontaktrücken
  • 1-2 Kammer Toplader oder RV-Frontlader


Typische sinnvolle Features

  • seitliche Kompressionsriemen
  • Befestigungsleisten ( “Daisychains“)
  • Abriebschutz an besonders strapazierten Stellen

 

Fahrradrucksäcke und Hydrationspacks

Fahrradrucksäcke sind die spezialisierte Ausführung der Multisportrucksäcke. Alles ist auf das Thema Rad ausgerichtet:


  • kompakter Sitz und anatomische, auf die spezifische Radhaltung ausgerichtete Passform
  • Rückensysteme, die in 2 Varianten vorliegen
  • Netzrücken: wie bei Wanderrucksäcken, vor allem auf Rückenbelüftung ausgerichtet
  • Körperkontaktrücken: mit Air-Channels und feuchtigkeitstransportierenden Meshpolstern für besonders engen, gut fixierten Körpersitz bei technischem Biken
  • sehr leichte, hochfunktionelle Materialien
  • gute Organisationsmöglichkeit des Rucksacks

Für kurze Touren reicht in der Regel ein Rucksack von 15-20L. Für ausgedehnte Tagestouren, bei denen Ersatzwäsche, Wetterschutzkleidung und Erste Hilfe dazugehört, sollten es um die 25L Volumen sein. Und wenn es auf eine Alpenüberquerung geht, führt an den 30-35L Volumen kein Weg vorbei.

Da der Wasserverlust über Schweiß beim Radfahren enorm ist, ist die Verwendung eines Hydrationsystems besonders zu empfehlen. Im Vergleich zum klassischen Flaschenhalter trinkt man durch die Verwendung eines Hydrationsystems optimal öfters kleine Mengen und reduziert das Sturzrisiko beim Trinken während des Fahrens.


Einsatzbereich: Mountainbiking, Radfahren, Rennfahren, Multisport

Das braucht ein Fahrradrucksack:


Kennzeichen Fahrradrucksack

  • Volumen ca. 15-35L
  • Körperkontaktrücken mit Belüftungskanälen oder belüftetes Rückensystem
  • 1-2 Kammerpacksack, frontal über RV zu beladen
  • Hydrationvorbereitung oder System inklusive

Typische sinnvolle Features:


  • Starke Unterteilung, viele Fächer
  • Seitliche Netztaschen für Riegel, Flaschen etc
  • Trinksystemvorbereitung
  • Helmhalterung


Nice to have:


  • Integrierte Regenhülle
  • Trinksystem inklusiv

Daypacks

DAYPACKS oder Tagesrucksäcke sind die perfekten Allrounder für Freizeit, Uni, Schule, Beruf. Je nach Modell und Ausstattung bieten sie Platz für Dinge des täglichen Gebrauchs bis hin zu Organizer, extra gepolsterten Fächern fürs Multimedia-Equipment wie Notebook, Handy, Musicplayer und Co. Für längere Wander- und Bike-Touren sind Daypacks nur bedingt geeignet, da die Tragesysteme in der Regel nicht so aufwändig konstruiert sind, wie das bei den jeweiligen Spezialisten ihres Fachs der Fall ist. Will heißen: Leicht oder ungepolsterter Rücken und Träger mit wenig Belüftungsmöglichkeiten, statt stabilem Netz- bzw. Körperkontaktrücken; kein bzw. ein einfacher ungepolsterter Hüftgurt zur zusätzlichen Laststabilisierung. Dafür glänzen die robusten, praktischen Begleiter mit geringem Gewicht und „inneren“ Werten.

Einsatzbereich:

Allrounder für den täglichen Gebrauch in Uni, Schule, Beruf und Freizeit

Das braucht dein Daypack:


Typische Kennzeichen

  • Volumen ca. 5-10 L
  • Leicht oder ungepolsterter Rücken und Träger mit geringer Belüftungsmöglichkeiten

 

Nice to have


  • Fächer für Multimediaequipment

Frauenrucksäcke

Nicht nur bei bewegungsintensiven Sportarten wie Mountainbiken, Klettern, Laufen ist die Rucksackpassform ein wesentlicher Komfortaspekt, auch beim Wandern und beim Tragen schwerer Lasten auf mehrtägigen Trekkingtouren sollte der Rucksack sprichwörtlich wie angegossen sitzen, damit der Spaß am Sport nicht auf der Strecke bleibt.

Frauen haben im Durchschnitt andere Körperproportionen als Männer. Sie sind kleiner, haben einen kürzeren Rücken und schmälere Schultern. Darüber hinaus ist die Hüft- und Taillenform stärker ausgeprägt.


Dem tragen spezielle Frauenrucksäcke mit modifizierten Tragesystemen Rechnung.
Die Rückenlänge ist insgesamt kürzer als bei den Standardmodellen. Die Schulterträger sind ebenfalls kürzer und schmäler geschnitten und liegen im Optimalfall am Aufhängepunkt (Nackenbereich) enger zusammen um ein Abrutschen zu verhindern. Der Hüftgurt ist konischer ausgeformt als beim Männermodell und passt sich so der weiblichen Hüftform bestmöglich an.

Einsatzbereich:
Wandern, Trekkingtouren, Mountainbiken, Klettern, Radfahren

Zu den Rucksäcken für Damen

Das braucht ein Frauenrucksack


Typische Kennzeichen

  • konisch geformter Hüftgurt
  • schmäler geschnittene Schulterträger


Typischer Aufbau eines Frauenrucksacks:

  • Im Durchschnitt haben Frauen einen nicht ganz so langen Rücken wie Männer. Das Tragesystem der SL-Modelle ist deshalb etwas kürzer angelegt als bei den Deuter Standard-Rucksäcken. Die SL-Modelle eignen sich dadurch oft auch für Männer mit kurzer Rückenlänge.
  • Für einen perfekten Sitz am weiblichen Oberkörper sind die SL-Schulterträger schmäler und kürzer geschnitten.
  • Beidseitige, weiche Kantenabschlüsse (Soft-Edge), kleinere Schnallen und sehr schmal auslaufende Trägerenden verhindern, dass die SL-Schulterträger unter den Achseln scheuern oder im Brustbereich drücken.
  • Bedingt durch die geringere Schulterbreite bei Frauen liegen die SL-Schulterträger näher beisammen, um deren Abrutschen zu vermeiden.
  • Um sich der weiblichen Hüfte mit ihrem schräger ausgeprägten Winkel perfekt anschmiegen zu können, muss der geschlossene Hüftgurt eine konische Form besitzen.
  • Diese Kegelform wird durch den schräg nach oben angewinkelten Ansatzpunkt und
  • Die geschwungene Form der SL-Hüftflossen erzielt. Bei Rucksäcken mit größerem Volumen erleichtert der nach vorn festzuziehende Verschluss das Anpassen des Hüftgurtes.

Snowboardrucksäcke

Park & Pipe oder Backcountry, Powder & Piste? Das ist die zentrale Frage bei der Auswahl des Snowboard-Backpacks. Denn je nach bevorzugtem Anwendungsbereich gibt es mehr oder weniger geeignete Rucksäcke.

Für die Vertreter der Park & Pipe-Fraktion ist eher ein universeller, stylischer Begleiter für jede Gelegenheit gefragt. Robust genug zum Transport von „Workwear“ wie Helm, Protektoren und Kickershape-Equipment zum Funpark, stylisch genug als Book-Carrier für „Schul-Dienst“ und Freizeit – im Winter wie im Sommer. Die obligatorische Board-Halterung ist deshalb für Snow- und Skateboard gleichermaßen geeignet.

Wer dagegen des Öfteren im Backcountry, abseits von Mainstream und Lift-Shuttle unterwegs ist, braucht einen Rucksack mit „alpinistischen“ Qualitäten:

  • Besonders wichtig ist ein optimal anpassbares Körperkontakttragesystem, damit sitzt der Rucksack bei der Abfahrt wie eine „zweite Haut“. Ein am Rücken schaukelnder Sack ist besonders im Powder eine absolute Spaßbremse. Premiumhersteller wie z.B. Deuter oder Ortovox bieten inzwischen sogar Rucksäcke mit TÜV-geprüftem, integriertem Rückenprotektor.
  • Der Rucksack sollte Befestigungsmöglichkeiten für Snowboard, Schneeschuhe oder Ski und bestenfalls auch eine Helmhalterung bieten, denn wer nicht gerade mit einem Splitboard auf dem Weg nach oben ist, muss seine Geh-Hilfen für die Abfahrt einfach und sicher am Rucksack befestigen können.
  • Zudem sollten spezielle Fächer bzw. Befestigungsmöglichkeiten für LVS-Ausrüstung (Schaufel, Sonde, Erste-Hilfe-Set) vorhanden sein


Das braucht dein Snowboardrucksack


Der Zugriff zum Hauptfach per Reißverschluss an der Rückenplatte ist ein überaus komfortables Feature. So müssen Board oder Schneeschuhe zum Öffnen des Hauptfachs nicht abgeschnallt werden.

FITTING GUIDE – SO STELLST DU DEINEN RUCKSACK FÜR EINEN PERFEKTEN SITZ EIN


Ob der Rucksack auch richtig passt, ist eine reine Einstellungssache. Es gibt einige wichtige Punkte, die dabei zu beachten sind.


Zunächst ist wichtig, dass der Rucksack beim Einstellen beladen ist. Nur so kannst man das richtige Gefühl dafür bekommen, wie sich das Gewicht richtig auf dem Rücken und auf der Hüfte verteilt.


Beim Einstellen sollte die Hüftflosse auf dem Ansatz des Hüftknochens richtig aufliegen. Dies ist wichtig, da ein Großteil des Gewichts des Rucksacks von der Hüfte getragen wird.


Die Schulterriemen sollten so eng gezogen werden, dass der Rucksack am Rücken anliegt.


Der Ansatz der Schulterträger sollte dem Kopf und Genick genügend Bewegungsspielraum lassen.


Der Brustgurt sollte oberhalb der Brust aufliegen und die beiden Schulterträger verbinden.


Über eine Anpassung der Gurtstabilisierungsriemen hat man entweder eine bessere Bewegungsfreiheit oder eine bessere Lastenverteilung auf der Hüfte.


Mit einer Veränderung der Länge der Lageverstellriemen wird die Last des Rucksacks optimaler an den Körpermittelpunkt angepasst.

Grundsätzliches zum Rucksack Packen


  • Deckelinnentasche:
    In die Deckelinnentasche, auch Dokumententasche genannt, kommen selten benötigte Dinge und Wertsachen, wie z.B. Schlüssel, Papiere, Geld.

  • Deckelaußentasche:
    In die Deckelaußentasche kommt alles, was schnell greifbar sein muss: wie Sonnencreme, Karte, Kompass, Energieriegel und Snacks, Stirnlampe, Taschenmesser etc. Seitentaschen eignen sich für Ersatzwäsche, Toilettenpapier und Trinkflasche.

  • Außen:
    Lange Gegenstände, z.B. Zeltgestänge, werden mit den Kompressionsriemen seitlich am Rucksacks befestigt; die Enden kommen in die Einstecktaschen. Trekkingstöcke können analog befestigt werden, oder auch an den Pickel-/ Stockbefestigungen. Große, sperrige Teile (Isomatte, Zelt) werden außen am Rucksack mit Kompressions-/Packriemen befestigt.

  • Hauptfach:
    Schwere Gegenstände wie z.B. Kletterausrüstung, Essen, Kochgeschirr gehören in Rückennähe nach oben. Leichtere Sachen, wie z.B. Wetterschutz, Erste-Hilfe-Set, Handtuch kommen nach oben außen

  • Bodenfach:
    Leichte Ausrüstungsgegenstände, wie z.B. Schlafsack und Ersatzwäsche.
Packliste Mehrtagestour/Trekking: 

Empfohlene Rucksackgröße ab ca. 45 Liter Volumen

  • Zelt
  • Schlafsack / Hüttenschlafsack
  • Isomatte
  • Kocher
  • Lebensmittel
  • Hüttenschuhe
  • Blasenpflaster / Tape
  • Waschzeug
  • Ersatzwäsche
  • Mütze, Überhandschuhe und Ersatzhandschuhe
  • Erste-Hilfe-Set
  • Rettungsdecke bzw. Biwaksack
  • Trinkflasche (min. 1 Liter/Person), Tourenproviant und Snacks
  • Gebietsführer / Karten und Kompass
  • Wetterschutz- / Regenbekleidung
  • Schutz gegen UV-STrahlung (Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Sonnencreme, Lippenstift mit Sonnenschutz)
  • Stirnlampe
  • Höhenmesser
  • Empfehlenswert: Trekkingstöcke und ein Mobiltelefon für Notrufe
Packliste Klettersteigtour:

Empfohlene Rucksackgröße 30-40 Liter Volumen.

  • Brust- und Hüftgurt
  • Klettersteigset
  • Bandschlinge, HMS Schraubkarabiner
  • Prusikschnüre
  • Klettersteighandschuhe
  • Kletterhelm
  • Ersatzwäsche
  • Mütze und Handschuhe
  • Erste-Hilfe-Set
  • Rettungsdecke bzw. Biwaksack
  • Trinkflasche (min. 1 Liter/Person), Tourenproviant und Snacks
  • Gebietsführer für den Zustieg/Routenführer für den Klettersteig, Karten und Kompass
  • Wetterschutz / Regenbekleidung
  • Schutz gegen UV-STrahlung (Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Sonnencreme)
  • Empfehlenswert: Mobiltelefon für Notrufe, Stirnlampe und Höhenmesser
Packliste Hochtour:

Empfohlene Rucksackgröße ca. 35-50 Liter Volumen 

  • Bergseil (Einfachseil 9-11 mm)
  • Brust- und Hüftgurt
  • Bandschlingen, HMS Schraubkarabiner
  • Prusikschnüre
  • Eispickel, Eisschraube, Steigeisen
  • Ersatzwäsche
  • Mütze, Überhandschuhe und Ersatzhandschuhe
  • Gamaschen
  • Kletterhelm
  • Erste-Hilfe-Set
  • Rettungsdecke bzw. Biwaksack
  • Trinkflasche (min. 1 Liter/Person), Tourenproviant und Snacks
  • Gebietsführer / Karten und Kompass
  • Wetterschutz / Regenbekleidung
  • Schutz gegen UV Strahlung (Kopfbedeckung, Gletscherbrille, Sonnencreme, Lippenstift mit Sonnenschutz)
  • Stirnlampe
  • Höhenmesser
  • Zum empfehlen sind zusätzlich Trekkingstöcke und ein Mobiltelefon für Notrufe
Packliste Skitour: 

Empfohlene Rucksackgröße ca. 20-40 Liter Volumen

  • Steigfelle und Harscheisen
  • VS-Gerät, Lawinenschaufel, Lawinensonde
  • Wechsel-, Ersatzwäsche
  • Mütze, Überhandschuhe und Ersatzhandschuhe
  • Gamaschen
  • Erste-Hilfe Set
  • Rettungsdecke bzw. Biwaksack
  • Trinkflasche (mind. 1 Liter/Person)
  • Tourenproviant und Snacks
  • Gebietsführer, Karten und Kompass
  • Wetterschutz, Schneebekleidung, Überhose
  • Schutz gegen UV-STrahlung (Kopfbedeckunng, Sonnenbrille, Sonnencreme, Lippenstift mit Sonnenschutz)
  • Skibrille
  • Stirnlampe
  • Höhenmesser
  • Zum empfehlen ist ein Mobiltelefon für Notrufe
Packliste Bergwandern/Bergtour:

Empfohlene Rucksackgröße ca. 20-40 Liter Volumen

  • Ersatzwäsche
  • Mütze und Handschuhe
  • Erste-Hilfe Set
  • Rettungsdecke bzw. Biwaksack
  • Trinkflasche (mind. 1 Liter/Person), Tourenproviant und Snacks
  • Gebietsführer, Karten und Kompass
  • Wetterschutz, Regenbekleidung
  • Schutz gegen UV-Strahlung (Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Sonnencreme)
  • Empfehlenswert: Trekkingstöcke, Mobiltelefon für Notrufe und eine kompakte Stirnlampe
Ein Gruppe wandert mit Rucksäcken auf dem Rücken durch eine grüne Landschaft